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Zum Monatsspruch August 2020
Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. Psalm 139,14 (L)
Wie oft wohl habe ich diesen Vers schon auf einer Geburtsanzeige gelesen! Neugeborene bringen uns die Wunder der Schöpfung wieder zu Bewusstsein. Staunend betrachten wir die kleine Person und erkennen in ihrer Mimik die Züge von Oma oder Papa. Ein wenig andächtig fühlen wir uns wie Zeugen des Wunderwirkens Gottes.
Gott hat mich – und Sie – wunderbar gemacht. Wir haben allen Grund, Gott dafür zu danken, auch wenn wir mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen kämpfen. Der Mensch ist viel mehr als nur Produkt des wunderbaren Zusammenspiels biologischer Prozesse. Wir lesen, dass Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat, also irgendwie ihm ähnlich. Meine Seele erkennt es – und staunt.
Gott hat den Menschen mit Geist und Seele ausgestattet, damit er in der Lage ist, logisch zu denken und Zusammenhänge zu erfassen, eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Auch Gefühle gehören dazu, sowie die Fähigkeit, intuitiv das zu erfassen, wofür es keine logische Erklärung gibt. Der Mensch hat vieles bekommen, was dem Wesen Gottes entspricht. Und – sozusagen als besondere Zugabe, auch den tiefen Wunsch, Gott nahe zu sein. Ist das nicht wunderbar? Meine Seele erkennt es – und staunt über Gott.
Und sie stimmt ein in das Gebet des Psalms: „Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin.“ Ich danke dir, dass ich dich kenne – als den Gott, der Wunder tut. Ich danke dir für die Wunder, die du in meinem Leben tust. Meine Seele kann sie kaum fassen – und betet dich staunend an!
Ursula Hecht, Berlin

Ist das nicht offensichtlich?
Predigttext zum 2. August 2020 8. Sonntag nach Trinitatis:
Johannes 9,1–7
Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm. Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt
Johannes 9,3–5
Wer blind geboren ist, musste in der Vergangenheit gesündigt haben – oder seine Eltern!
Jesu Jünger sind aufgewachsen mit diesem Schubladendenken. Aber sie entdecken bald, dass ihre Schlussfolgerung falsch ist. Und damit auch ihre Selbsteinschätzung. Sie reden so, als wäre Sünde etwas, das nur bestimmten Menschen widerfährt.
Ob sie sich wohl selbst als Sünder sehen? Oh, sie werden sich noch wundern, wenn sie endlich begreifen, dass Jesus nur deshalb gekommen ist ,um Sünder zu suchen und zu retten! Dazu sollen die Werke Gottes an den Menschen offenbar werden. Dazu gehört auch, Blinden die Augen zu öffnen und Glauben zu wecken! Denn nur der Glaube an Jesus ist das einzig wirksame Mittel gegen die Sünde. Nur der Glaube an das Licht der Welt kann vor der Nacht der Sünde schützen.
Ob seine Jünger wohl verstanden haben, dass die Heilung von Gebrechen wie ein Wegweiser zu Gott wirken soll? Für Jesus war dieser Zusammenhang völlig offensichtlich.
Wie sehe ich mich selbst? Bin ich vielleicht auch so jemand, an dem die Werke Gottes offenbar werden sollen? Ich tue mich schwer damit, meinen Zustand als Blindheit zu akzeptieren. Aber genau das sagt das Wort Gottes: Ohne Jesus sind alle Menschen blind. Ohne sich von Jesus die Augen öffnen zu lassen, bleibt ihnen die offensichtliche Wirklichkeit der Sünde verborgen. Und auch Jesu Nachfolger, die diese Erfahrung des Augenöffnens eigentlich schon kennen, brauchen es immer wieder. Sie laufen sonst Gefahr, aufgrund falscher Schlussfolgerungen geistlich Offensichtliches nicht zu erkennen.
Wie Jesus die Augen eines jeden öffnet, ist ganz unterschiedlich, aber immer so, dass der Glaube des Einzelnen gefragt ist. Die Beschreibung hier liest sich ein bisschen unappetitlich. Aber – der Blinde hat es nicht gesehen, nur die Jünger. Er mag etwas gehört haben, was merkwürdig zu sein schien. Die Jünger, die genau gesehen haben, was Jesus tat, sind in dieser Geschichte erst mal nur die lernenden Beobachter. Die Zeit ihrer konkreten Glaubensprüfung wird später kommen.
Der Blinde aber muss jetzt glauben, bevor auch nur irgend eine Änderung eingetreten ist. Er muss darauf vertrauen, dass Jesus das Richtige tut, auch wenn es sich merkwürdig anfühlt. Etwas anderes bleibt ihm nicht übrig. So geht es jedem. Man muss Jesus glauben – oder blind bleiben!
Jesus lädt seine Jünger ein, damals wie heute, vom Beobachten zum Handeln zu kommen: Mutige Schritte im Glauben zu wagen, auch wenn sie merkwürdig erscheinen. Um dann endlich klar sehen zu können!
Ursula Hecht, Berlin
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Vom Taugenichts
zum Verkündiger
Predigttext zum 9. August 2020 9. Sonntag nach Trinitatis:
Jeremia 1,7-10
Der Herr sprach aber zu mir: Sage nicht: „Ich bin zu jung“, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir.
Jeremia 1,7–8a
Ich tauge nichts oder auch „Ich bin ein Taugenichts“, so manch einer von uns hat das wohl möglich schon zu sich selbst gesagt!? Oder hat sich anhören müssen: Du bist nur eine Belastung für uns, du bist ein Taugenichts. Josef Freiherr von Eichendorff, ein Dichter der deutschen Romantik, macht einen Taugenichts zum Helden seiner berühmtesten Novelle. Allerdings findet der Taugenichts sein Glück in der Welt und Liebe. Im wirklichen Leben stehen die, von denen man sagt, du taugst zu nichts, eher im Unglück.
Wenn Gott allerdings seine Geschichte mit den Menschen schreibt, dann bekommt die Frage nach dem, was ich tauge, noch einmal eine ganz andere Farbe. Davon erzählt uns der Bericht der Berufung des Propheten Jeremia. Jeremia zweifelt nicht am Herrn, sondern an sich. In dieser Hinsicht ist die Berufung des Jeremia einzigartig unter den Propheten. Er ringt mit Gott, dass er nicht predigen muss. „Ach, Herr, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung.“
Das ist ein mir bekanntes Gefühl: Ich sehe die Aufgabe, aber sie scheint zu groß für mich selbst. Könnte da nicht ein anderer ran? Unser Selbstbewusstsein kann ganz schön an-geknackst sein, aber oft nicht, weil wir uns selbst nichts zutrauen, sondern weil wir viel zu oft erleben müssen, dass uns andere nichts zutrauen: Lass es lieber, dafür bist du zu dumm! Viele Menschen prägen solche Sätze. Vielleicht war es auch bei Jeremia so. Bei solchen Sätzen wird deutlich, wie gemein Menschen gegenüber Menschen sein können. Bei Gott ist das offensichtlich ganz anders: Er hält Jeremia keineswegs für einen Taugenichts. Er kannte ihn schon immer und immer, was nichts anderes heißt, als dass Jeremia wie jede und jede von uns ein von Gott geschaffenes Wesen ist. Gott hat mich gewollt und gemacht und darum bin ich etwas wert.
Darum auch lässt Gott Jeremias Widerspruch nicht gelten: „Wohin ich dich sende und predige, was ich dir auftrage“. Und spricht ihm zu: „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir!“
Eine alte christliche Weisheit formuliert dieses Geschehen in dem Satz: „Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand!“ Gott stattet Jeremia mit der Kraft und dem Zutrauen aus, welches er in den folgenden Jahren brauchen wird. Denn Jeremias Weg war nicht einfach. Er hat sich mit allen angelegt, mit seinen Volksgenossen, mit den Herrschern zu Hause und mit denen fremder Völker. Jeremia übte Sozialkritik an der Gesellschaft, in der er lebte. Im Auftrag des Herrn sprach er alles aus und scheiterte dennoch. Er musste darunter leiden, der Verkündiger einer unbequemen Wahrheit zu sein. Seine Mahnungen blieben ungehört, Jerusalem wurde zerstört, die Bevölkerung wurde weggeführt. Aber alles dieses vermag nicht mehr sein Selbstbewusstsein in Wanken zu bringen. Aus dem selbsternannten Taugenichts ist ein von Gott gerufener Verkünder geworden.
„Und siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund“, spricht Gott zu Jeremia. Auch uns legt Gott seine gute Nachricht in den Mund und ans Herz. Der Zuspruch Gottes an Jeremia gilt auch uns. Gott baut mit uns Christen sein Reich. Er wagt es mit uns und vertraut uns. Wie einst Jeremia dürfen wir uns auf Gottes Zusage einlassen. Gott hat mit jeder und jedem von uns seinen Plan. Darum taugen wir alle etwas und niemand ist ein Taugenichts.
Thilo Haak, Pfarrer der Ostergemeinde in Berlin-Wedding
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Damit sich Gott aller erbarme
Predigttext zum 16. August 2020 10. Sonntag nach Trinitatis/Israelsonntag:
Römer 11,25–32
Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. Denn wie ihr einst Gott ungehorsam gewesen seid, nun aber Barmherzigkeit erlangt habt wegen ihres Ungehorsams, so sind auch jene jetzt ungehorsam geworden wegen der Barmherzigkeit, die euch widerfahren ist, damit auch sie jetzt Barmherzigkeit erlangen. Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.
Römer 11,29–32
Damit sich Gott aller erbarme – damit endet unser Predigttext. Welch ein hoffnungsvoller Ausblick angesichts erbarmungsloser Konflikte und erbarmungswürdiger Formen des Zusammenlebens.
Wir begehen den Israelsonntag in zeitlicher Nähe zum jüdischen Feiertag 9. Av, den die jüdischen Gemeinden als Trauer- und Fastentag in Erinnerung an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch die Babylonier 586 vor Christus und durch die Römer 70 nach Christus gestalten. Sie erinnern auch an weitere Katastrophen der jüdischen Geschichte wie die Pogrome während der Kreuzzüge, die Vertreibung von der iberischen Halbinsel, den Holocaust während der nationalsozialistischen Herrschaft. Sie singen in ihren Gottesdiensten die Klagelieder Jeremias über Zerstörung und Exil und fragen Gott nach seinem hoffnungsvollen Eingreifen, das er ihnen als seinem erwählten Volk immer wieder verheißen hat.
In unserem Predigttext sind wir, die in den Stamm Israel Eingepfropften aus den Völkern, die Adressaten und Adressatinnen von Paulus. Uns offenbart er ein Geheimnis, damit wir nicht in Unkenntnis bleiben.
Er erinnert uns mit dem Schriftzeugnis aus dem Jesajabuch, dass aus Zion der Retter kommen und die Gottlosigkeit aus Jakob wegschaffen wird. Israel bleibt der Liebling Gottes aufgrund der Erwählung, Gottes Bund und seiner Gnadengaben.
In den letzten Versen geht es jeweils viermal um das Verhältnis von Ungehorsam und Gottes Erbarmen. Je zweimal ist von unserem Ungehorsam und dem Erbarmen Gottes gegenüber uns aus den Völkern die Rede, je einmal vom Ungehorsam und Erbarmen Gottes in Bezug auf Israel. Am Ende steht: „Gott hat ja alle in den Ungehorsam eingeschlossen, damit er sich aller erbarme.“
Wie können wir über diese Hoffnungsbotschaft Gottes, die unseren Ungehorsam nicht verschweigt, am Israelsonntag 2020 in einer christlichen Gemeinde in Deutschland predigen? Zum einen, dass wir mit Trauer auf die Zeugnisse der Zerstörung jüdischen Lebens als Mahnmale für unseren Ungehorsam gegenüber Gott und seinem geliebten Volk in unserer Mitte hinsehen.
Zum zweiten, dass wir die Zeugnisse der Diskriminierung des Judentums nicht aus Gründen des Denkmalschutzes in unseren Kirchen und an anderen Orten unverändert stehen lassen, sondern sie umgestalten. Ein Beispiel ist für mich die meterhohe Gegenüberstellung der blinden Synagoge und der triumphierenden Kirche auf einem frisch renovierten Mosaik in der Herz-Jesu-Kirche im Prenzlauer Berg. Wie könnte es durch ästhetisch angemessene Lösungen so kommentiert werden, dass es unsere Umkehr aus unserem tödlichen Ungehorsam des Antisemitismus unübersehbar und unrevidierbar sichtbar macht?
Zum dritten: Wie können wir gemeinsam als Menschen aus den Völkern und aus dem geliebten Volk Israel unsere Hoffnung auf Gottes Erbarmen trotz unseres Ungehorsams bezeugen? Eine im interreligiösen Dialog in Berlin engagierte Muslima hat nach dem Anschlag in Halle Menschen aus verschiedenen Religionen zusammengerufen, um gemeinsam zu überlegen, was wir jenseits von Mahnwachen tun können. Es ist daraus das Projekt „Belastbare Brücken bauen“ entstanden. Wir haben inzwischen ein rotes Sofa, auf dem wir bei Wochenmärkten und an anderen geeigneten Orten im öffentlichen Raum mit der „beweglichen Mitte der Gesellschaft“ ins Gespräch kommen wollen. Hoffentlich wird dort eine Vorahnung davon spürbar, wie ein Leben aussehen kann, das von Gottes Botschaft für diesen Israelsonntag geprägt ist: „damit sich Gott aller erbarme.“
Dr. Gerdi Nützel, Pfarrerin der Internationalen Studierendengemeinde Berlin

Jesus warnt uns
Predigttext zum 23. August 2020 11. Sonntag nach Trinitatis:
Lukas 18,9–14
Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die anderen Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner.
Lukas 18,10–11
Bin ich froh, dass ich nicht in der Haut des Pharisäers stecke! Der so über andern Menschen denkt, die es im Leben nicht so gut getroffen haben. Oder die womöglich selbstverschuldet auf die schiefe Bahn geraten sind. Gut, dass ich nicht so bin!
Habe ich, haben Sie auch schon mal so gedacht? Wer so vergleicht, der hat und ist eigentlich schon verloren. Stellen wir uns selbstherrlich, selbstgerecht hin, dann vergessen wir ganz die Nächstenliebe. Zwei Drittel des Predigttextes beschreibt den „besseren” Menschen. Diejenigen, die meinen, sich durch ihre Werke einen Platz im Himmel erarbeitet zu haben. Darüber vergessen sie die Kernaussage der Bibel, nämlich Demut und Nächstenliebe. Schlimm!
Aber so ein Verbrecher, ein Nichtsnutz und offenbar schlechter Mensch – er kommt und bereut. Einer, auf den die Leute zeigen, wagt sich, wenn auch nur ganz hinten, in das Gotteshaus. Menschen, die den Weg zur Kirche finden, deren Habseligkeiten in einen Einkaufswagen passen, sitzen meist hinten, weil sie sich schämen, nicht gut zu riechen. Wie oft habe ich solche Menschen angesprochen, sie gefragt, wie es geht oder ob sie etwas brauchen? Oder ich lief mit gesenktem Blick vorbei und hoffte, er oder sie spricht mich nicht an? Meistens wollen Menschen nicht betteln, sondern nur etwas Liebe, Respekt, ein offenes Ohr. Wir sollten aufpassen, das wir sonntags unsere Gottesdienste nicht als selbstgerechte Pharisäer verlassen.
Titus Schlagowsky, Prädikant in Nochern

Gottes Ackerfeld
Predigttext zum 30. August 2020, Sonntag nach Trinitatis:
Korinther 3,9–17
Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
Korinther 3,9+11
Was für ein Bild. Paulus beschreibt die christliche Gemeinde als Gottes Mitarbeiter und zugleich als sein Ackerfeld und seinen Bau. Ackerfläche, Mitstreiter und Produkt zugleich? Christinnen und Christen sind demnach der Boden, in den Gott seinen Samen, sein Wort, seine Zuneigung legt. Aber der Grund dafür sind nicht die Getauften, sondern allein Jesus Christus. Nichts Vergängliches wie Gold, edle Steine oder Heu und Stroh. Das würde dem Feuer nicht standhalten, ein Bild für die Vergänglichkeit, für irdische Zerstörungskraft. Denn Feuer frisst sich im Nu durch alles hindurch.
Der Glaube aber, der auf Gottes Grund und Boden wächst zu einem prachtvollen Bau aus Nächstenliebe, Gottvertrauen und Dankbarkeit dem Schöpfer gegenüber, hat ein festes Fundament. Auf ihm soll ein Bau wachsen, das Haus der Gemeinde, eine Wohnung für alle, die von der Gnade Gottes erfahren dürfen, sich ihr öffnen.
So wächst der Tempel Gottes auf Erden. Kein Bau aus kostbaren Erzen oder leicht brennbarem Holz. Sondern aus dem Wort und der Liebe Gottes gebaut, stabil gebaut, ein Tor zur Ewigkeit hier auf Erden. „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ (Vers 16). Ein Wort, hinter dem eine große Gnade und zugleich ein kraftvoller Auftrag steht. Dieser Geist soll lebendig und sichtbar werden für andere. Er ist es, der auf dem Ackerfeld Früchte tragen soll, die jeder sehen und von denen jeder probieren kann. Wer aber den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben – ein hartes Wort. Was mag es bedeuten? Vielleicht verbirgt sich darauf ein Hinweis auf jemanden, der Menschen vom Glauben abbringt? Der sie auf einen anderen Grund stellen will als auf den, der gelegt ist in Christus. Davor bewahre uns der Geist Gottes.
Sibylle Sterzik, Berlin